fotografien
bis 30.4.2018
Die privat geführte Mannheimer Galerie für Fotografie in C7 zeigt zur Zeit einen Querschnitt durch das Schaffen des Mannheimer Fotografen und Fotokünstlers Thommy Mardo. Neben vielen Auftragsarbeiten wurde er vor allem durch seinen Bildband „Söhne Mannheims – Mitten unter euch“ bekannt, der zahlreiche Fotografien von Xavier Naidoo und den ‚Söhnen Mannheims‘ enthält. Porträts, Stadtansichten, Bergwelten, abstrakte Bilder und die Fotografien im selbst entwickelten Verfahren des Nichtsflächenstils werden in der Galerie im Treppenhaus und im Keller sowie im Flur des Erdgeschosses des Nebengebäudes ausgestellt.
Neben seinen vielen Auftragsarbeiten überzeugt Thommy Mardo auch in allen „anderen Disziplinen“, die hier ausgestellt werden. Vor allem im Bereich des Porträts schafft er Außergewöhnliches. Künstler suchen in der Gattung des Porträts nicht nur nach den typischen Merkmalen der Physiognomie, sondern nach dem Blick ins Innere, als Spiegel der Seele, der das Chrakteristische des Individuums markiert. Mardos Porträts sind in diesem Sinne besonders, er zeichnet ein Bild des Menschen, das dessen Innerstes offenbart und nebenbei auch noch außergewöhnlich und im besten Sinne originell ist. Dafür erhielt Mardo internationale Preise und seine Fotografien zeugen von einem tiefen Verständnis seines Gegenübers.
Die Fotografien seiner „Bergwelten-Serie“ sind eigentlich auch eher Porträts als geographische Ansichten. Das dargestellte Felsmassiv wird inszeniert, es leuchtet förmlich aus sich heraus und hebt sich somit von der dunklen Fläche des Hintergrundes ab. Es scheint losgelöst aus dem Zusammenhang, alles verdichtet sich auf dieses eine Felsstruktur, als ob der Rest des Gebirges gar nicht vorhanden wäre. Es ist somit ein Porträt eines Berges, der als Teil des Massivs hervorgehoben wird und seine Größe und Wucht verliert sich nicht im Gesambild der Bergketten sondern wird durch die Inszenierung noch eindrücklich gesteigert. Da schmiegt sich vor Ehrfurcht sogar die Wolke sanft an den Berg…
Durch den Einsatz einer Infrarot-Kamera entwickelte Thommy Mardo seinen sogenannten „Nichtsflächen-Stil“. Es entstehen große schwarze oder weiße Flächen ohne Bildinhalt. Gleichmäßig und neutral kontrastieren sie mit den sichtbaren Bildinhalten, die scharfkantigen Kontraste grenzen die unterschiedlichen Teile des Bildes voneinander ab. Das eigentliche Bildmotiv wird so hervorgehoben und betont. Nichts lenkt von ihm ab, es ist eine surreal wirkende Bildkomposition, da überwiegende Teile des Bildes keine Information enthalten. Es ist wie ein Bühnenbild in dem Raum und Zeit ausgeblendet sind und eine Konzentration auf das Wesentliche stattfindet. Diese Verdichtung, diese Essenz des Dargestellten hebt es aus seiner Umgebung hervor und es entfaltet in seiner Einsamkeit und Ruhe wahre Schönheit.
C7 Galerie, C7,1 D-68159 Mannheim
jeden Dienstag von 18-20 Uhr & jeden 1. Sonntag im Monat von 14-16 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung